Gemeinsam gegen Finanzmissbrauch

Finanzmissbrauch 55+

Jährlich ergaunern Betrügerinnen und Betrüger schweizweit 675 Millionen Franken von Personen ab 55 Jahren. Pro Senectute sensibiliert und lanciert verschiedene Massnahmen.

Weitere Informationen erhalten Sie auch in unserem Ratgeber.

Vorsicht vor SMS-Betrug

Seit einiger Zeit nehmen betrügerische SMS zu. Die aktuelle Masche der Betrüger fängt mit den Worten «Hallo Mami/Papi» an. Teils schreiben sie – sogar auf Schweizerdeutsch, dass sie das Kind des Empfängers seien und ihre Telefonnummer gewechselt hätten. Antwortet man, kommt nach einigen belanglosen Nachrichten eine Geldforderung.

Seien Sie deshalb im Umgang mit SMS-Nachrichten vorsichtig! 

Schockanruf - Legen Sie einfach auf!

Ein Schockanruf ist eine besonders aggressive Form des Telefonbetrugs, die sich immer mehr ausbreitet. Bei einem Schockanruf werden Sie angerufen und mit einer erfundenen, aber glaubwürdig klingenden Nachricht konfrontiert, die Sie in Schock versetzen soll: Zumeist wird behauptet, ein Mitglied Ihrer Familie sei in einer schweren Notlage oder in grosser Gefahr.

Weitere Informationen und wichtige Verhaltensregeln erhalten Sie hier.

Telefonbetrug

«Wie ich fast einer Telefontrick-Diebesbande in die Falle getappt bin»

Allen Warnungen zum Trotz passiert es immer wieder und Telefonbetrüger haben mit ihren dreisten Maschen Erfolg. Die meisten Menschen denken sich beim Lesen der Berichte, dass ihnen so etwas nie passieren könnte.

So erging es auch unserer Newsletter-Leserin P.S. Trotz Zweifeln und Hinterfragen – die Betrügerbande war so dreist und gut organisiert, dass die Luzernerin fast hereingefallen wäre. Nur dank ihrer geistesgegenwärtigen Bankangestellten wurde sie nicht um mehrere 10'000 Franken betrogen.

P.S. möchte ihren Fall gerne teilen, damit ersichtlich wird, wie dreist vorgegangen wird. Neben dem ausführlichen Bericht haben wir Ihnen hier ein paar Fakten aus der Erzählung zusammengefasst, die helfen können, Tätern auf die Schliche zu kommen:

  • P.S. erhält einen Telefonanruf, in dem vorgegeben wird, ihrer Tochter sei ein schlimmer Autounfall passiert. Weil die Fakten stimmen und der Fall plausibel erscheint, möchte P.S. ihrer Tochter helfen.
  • Mit einer beachtlichen Summe, welche sofort und in bar bezahlt werden muss, könne P.S. ihre Tochter vor einer Untersuchungshaft retten.
  • P.S. verlangt, mit ihrer Tochter sprechen zu können. Eine weibliche Stimme schluckzt daraufhin ins Telefon und ist nicht im Stande zu sprechen.
  • P.S. wird angewiesen, die Telefonverbindung auf dem Smartphone niemals zu unterbrechen.
  • Ebenfalls wird sie angewiesen, beim Abheben des Geldes auf der Bank keine Auskünfte zu geben, da sich sonst die Auszahlung verzögern könnte.
  • P.S. verlangt nach dem erwähnten «Staatsanwalt» und wird mit einer männlichen Stimme verbunden.
  • P.S. sagt, sie möchte vorgängig mit ihrem Sohn, einem Anwalt, sprechen. Daraufhin wird ihr versichert, dieser sei schon bei ihrer Tochter. Auch hier scheint ihr plausibel, dass ihre Tochter den Bruder zur Hilfe geholt hat.
  • Die geistesgegenwärtige Bankangestellte, bei der P.S. 30'000 Franken abheben möchte, merkt, dass etwas nicht stimmt. Weil P.S. noch immer mit dem Handy mit den Betrügern verbunden ist, kommuniziert die Bankangstellte clever über handschriftliche Notizen.
  • Der Sicherheitsbeauftragte der Bank schaltet sich ein. Daraufhin unterbrechen die Betrüger sofort die Telefonleitung.

In diesem Fall ist zum Glück noch einmal alles gut gegangen.

Der ausführlichen Bericht der Betroffenen

Schützen Sie sich und seien Sie kritisch. Zur Sicherheit hier nochmals die wichtigsten Tipps der Polizei:

  • Seien Sie misstrauisch, wenn Sie angerufen werden und Ihnen eine Geschichte von einer angeblichen Straftat oder einem Unfall erzählt wird. Beenden Sie das Gespräch umgehend.
  • Kontaktieren Sie Ihre Angehörigen und versichern Sie sich, ob es ihnen gut geht bzw. dass die erzählte Geschichte nicht stimmt.
  • Geben Sie keine Auskünfte über Ihre finanziellen Verhältnisse, Bankkonten oder Wertsachen.
  • Übergeben Sie niemals Bargeld oder Wertsachen an eine Ihnen unbekannte Person!
  • Wenn Sie jemand am Telefon unter Druck setzt, beenden Sie das Gespräch. Das ist nicht unhöflich, sondern dient Ihrem Schutz!
  • Sensibilisieren Sie Personen in Ihrem persönlichen Umfeld zum Thema Telefonbetrug.

Medienmitteilung der Luzerner Polizei